Die Vorhaut besteht aus zwei Oberflächen: einer Außenseite aus Haut und einer Innenseite aus Schleimhaut. Bei einem erwachsenen Mann beträgt die durchschnittliche Oberfläche der Vorhaut (Haut + Schleimhaut) ca. 80 cm2. Das entspricht ungefähr einer Handfläche oder einem 5-Euro-Schein.
Die Schleimhaut-Innenseite der Vorhaut ist eine der empfindlichsten Regionen für Druck am Penis überhaupt (orange). Die sensibelste Zone des gesamten Penis ist die Umschlagsfalte der Vorhaut, wo Haut in Schleimhaut übergeht (rot). Die Eichel hingegen ist für Druck eher unsensibel (gelb).
Die Schutzfunktionen der Vorhaut beziehen sich nicht unbedingt nur auf die Eichel. Vielmehr wird die eigene Schleimhaut-Innenseite der Vorhaut geschützt, denn diese ist besonders sensibel.
Die Schleimhaut-Innenseite und die Eichel werden durch die gute Durchblutung der Vorhaut warm gehalten.
Ungewollte Reize können z.B. Reibung durch die Unterwäsche oder Berührungen sein.
Gerade im Kindesalter ist der Schutz vor Verschmutzung besonders wichtig, denn durch Stuhl und Urin herrschen z.B. in einer Windel relativ aggressive Verhältnisse.
Die Feuchterhaltung der Schleimhaut ist sowohl für die Sensibilität als auch für eine reibungsfreie Sexualität wichtig.
Eine feuchte Schleimhaut ist sensibler als eine trockene Schleimhaut.
Die Hautreserve durch die Vorhaut sorgt dafür, dass die Größenzunahme des Penis bei der Erektion spannungsfrei bleibt.
Das Rollen der Vorhaut über den Eichelkranz ist für Männer äußerst angenehm und kann zum Orgasmus führen, ohne dass dafür Kraft oder Druck notwendig wären.
Die Stimulation des Frenulums z.B. durch Berührung oder Vibration kann zu eigenständigen Orgasmen führen.
Wenn beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr beide Sexualpartner eine genitale Schleimhautoberfläche mitbringen, ist dies vorteilhaft für die natürliche Feuchtigkeit, welche ihrerseits für eine reibungsfreie Sexualität sorgt.